Passionsspiele in Oberammergau
Die Passionsspiele in der oberbayerischen Gemeinde Oberammergau finden seit 1634 statt. Seit fast 400 Jahren lösen sie damit ein Versprechen ein.
1633 wütete die Pest Deutschland: Um dem Elend ein Ende zu setzen, gelobten die Oberammergauerinnen und Oberammergauer, alle 10 Jahre das Leiden und Sterben Jesu aufzuführen. Die Legende besagt, von diesem Tag an sei niemand mehr an der Pest gestorben. Ihr Versprechen haben die Einwohnerinnen und Einwohner bis heute gehalten und die Oberammergauer Passionsspiele haben sich zu einem weltweit bekannten Großereignis entwickelt, das hunderttausende Besucherinnen und Besucher anlockt.
Die 42. Oberammergauer Passionsspiele fanden aufgrund einer coronabedingten Verschiebung von 2020 vom 14. Mai bis 2. Oktober 2022 statt und waren wieder ein voller Erfolg.
In insgesamt 112 Aufführungen, die jeweils fünf Stunden dauerten, wurden die Ereignisse zwischen Palmsonntag und Ostern dargestellt. Alle rund 2.000 Mitwirkenden, von Platzanweisenden über Darstellende bis hin zu den Chorsängerinnen und Chorsänger, sind entweder im Ort geboren oder wohnen dort seit mindestens 20 Jahren. Am Aschermittwoch des Vorjahres wird traditionell der sogenannte Haar- und Barterlass verkündet: Von diesem Tag an lassen sich alle Mitwirkenden ihre Haare und Bärte bis zum Ende der Spiele wachsen.
